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Im Kontext: Muslimischer Antisemitismus – Europas Juden in Gefahr?
26. Juli 2018 Antisemitismus im 21. Jahrhundert 47 min
Ist der Judenhass in Europa neu aufgeflammt? Haben Einwanderer aus muslimisch geprägten Ländern einen neuen Antisemitismus nach Europa gebracht? Die Angst vieler jüdischer Bürger vor Übergriffen und Beschimpfungen nimmt vielerorts zu.
Dieser Artikel gehört zum Projekt Antisemitismus im 21. Jahrhundert und ist Teil 1 einer 4-teiligen Recherche.

In Österreich leben rund 15.000 Juden. Die meisten von ihnen in Wien. Yaakov Frenkel ist einer von ihnen. Seit 2002 lebt der gebürtige Israeli in Österreich. In den letzten Jahren bemerkt der orthodoxe Jude einen stetigen Anstieg des Antisemitismus in der österreichischen Hauptstadt. „Ich wurde mehrmals beschimpft und angespuckt. Und das Traurigste ist: Keiner ist aufgestanden und hat irgendetwas gesagt.“ Meist sind es muslimische Mitbürger, die ihn anfeinden, meint der 38-Jährige.

Ercan Karaduman ist Österreicher und gläubiger Muslim. Er ist überzeugt: „In Österreich gibt es keinen islamischen Antisemitismus.“ Er bezeichnet das angebliche Phänomen als Propaganda der türkis-blauen Regierung, um die Muslime an den Pranger zu stellen. „Früher wurden die Juden als Sündenböcke missbraucht, heute sind es die Muslime.“

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Die jüdische Gemeinde Frankreichs ist die größte in Europa. Rund 500.000 Juden leben im Land, und etwa zehnmal so viele Muslime. Die jüdische Gemeinde von Paris erlebt seit Jahren einen regelrechten Exodus. Allein in den letzten fünf Jahren sind knapp 30.000 französische Juden ausgewandert – vielfach aus Angst vor Hass und Gewalt.

Trauriger Höhepunkt zahlreicher antisemitischer Vorfälle: die Ermordung der Holocaust-Überlebenden Mireille Knoll im März dieses Jahres. Der Fall schlug nicht nur in Frankreich hohe Wellen, sondern sorgte weltweit für Empörung.

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Auch in Berlin wächst die Angst der jüdischen Bevölkerung. Viele deutsche Juden sehen die Migrationspolitik der vergangenen Jahre kritisch und sehen sie als gefährliche Fehlentwicklung und Bedrohung für die jüdische Gemeinde Europas.

In Wien, Berlin und Paris machen sich die „Im Kontext“-Reporter auf die Suche nach den Ursachen des sogenannten Neuen Antisemitismus. 

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