loading...
Blutspenden: Wer kontrolliert den Markt?
Beim Verkauf von Blutkonserven hängt Österreich am Tropf des Roten Kreuzes. Wir beleuchten, wie sich das Rote Kreuz beim Verkauf von Blutkonserven zum Monopolisten aufgeschwungen hat und wie hart die Groß-NGO gegen Mitbewerber am lukrativen Blut-Markt kämpft.
Das Projekt Blutspenden ist eine 7-teilige Recherche.

Vielleicht haben auch Sie schon einmal Blut gespendet. Falls ja, dann waren Sie ziemlich sicher beim Roten Kreuz: Die Organisation sammelt 94 Prozent aller Blutspenden im Land ein, verarbeitet sie anschließend und verkauft sie. Insgesamt sind das 350.000 Blutkonserven im Jahr. Unsere Recherchen zeigen erstmals, wie vehement das Rote Kreuz gegen kostengünstigere Mitbewerber vorgeht, die Österreichs Spitäler ebenfalls mit lebenswichtigem Blut beliefern möchten. Einmal gelang das nur mithilfe eines EU-rechtswidrigen Schutzgesetzes, das ausgerechnet aus der Feder des heutigen ÖVP-Klubobmanns und damaligen Rot-Kreuz-Angestellten August Wöginger stammte .

Dass der kostengünstigere Mitbewerber mit seinem Versuch scheiterte, das Monopol des Roten Kreuzes zu durchbrechen, liegt auch daran, dass die größte Hilfsorganisation Österreichs beste Verbindungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik unterhält. Neben Wöginger gibt es gleich mehrere Abgeordnete, die sich für das Rote Kreuz engagieren und Gesetze zugunsten der Hilfsorganisation eingebracht haben .

0
Kommentare
Kommentieren

In einem Interview verteidigt Rot-Kreuz-Geschäftsführer Gerry Foitik die Alleinstellung der Organisation mit der Blutversorgung. Mitbewerber, so Foitik, würden das Blutspendewesen sogar gefährden. Wie intransparent und vergleichsweise teuer das Blutspendewesen in Österreich ist, zeigt allerdings ein Blick auf andere Länder .

Falls Sie sich generell dafür interessieren, was während einer Blutspende und danach mit dem lebensrettenden Produkt eigentlich passiert, dürfen wir Ihnen die Visual Story unseres Kreativ-Teams empfehlen. Für Smartphone-User, die es besonders eilig haben, haben wir unsere Recherche zusätzlich kompakt in einem Storyfeature zusammengefasst. 

0
Kommentare
Kommentieren
loading...
Die Redaktion von Addendum hat mit 15. September 2020 ihren Betrieb eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch diese Website letztmalig aktualisiert. Hier finden Sie das vollständige Archiv unserer Rechercheprojekte.
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass manche Funktionen auf manchen Endgeräten nicht mehr verfügbar sind.

Das Addendum-Team, September 2020