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Nach Addendum-Bericht: Post löscht alle Informationen zu Parteiaffinitäten
10. Januar 2019 Datenhandel Lesezeit 2 min
Die Österreichische Post kündigt an, nun alle Infos zu Parteiaffinitäten aus ihren Datensätzen löschen zu wollen.
Dieser Artikel gehört zum Projekt Datenhandel und ist Teil 6 einer 13-teiligen Recherche.
Bild: Addendum

Update 12.2.2019: Die Datenschutzbehörde hat ihr Prüfverfahren gegen die Post abgeschlossen und Verstöße festgestellt.

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Wie Addendum am Montag aufdecken konnte, handelt die Österreichische Post mit Kundendaten von Millionen Österreichern. Dabei speicherte sie unter anderem bei jedem Adresssatz die Parteiaffinität der jeweiligen Person ab. Diese Datensätze wurden an politische Parteien für Wahlwerbung verkauft. Nachdem die Datenschutzbehörde ein Verfahren eingeleitet hat , kündigt die Post nun an, alle Infos zu Parteiaffinitäten aus ihren Datensätzen zu löschen.

Die ganze Datenbank, in der unter anderem auch die Parteiaffinität gespeichert war, werde gelöscht und neu aufgesetzt, heißt es in einer Aussendung der Post. „Wir haben gestern im Vorstand einen Beschluss erneuert, dass wir diese gesamte Datenbank auf neue Beine stellen“, sagte Post-Chef Georg Pölzl gegenüber der APA. Die Löschung werde „so schnell wie rechtlich möglich“ erfolgen.

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Die Post will sich dabei eng mit der Datenschutzbehörde abstimmen und sich keinesfalls dem Vorwurf aussetzen, es würden Daten gelöscht, um etwas zu verheimlichen. Die Einverständniserklärungen, die die Post bisher zur Verarbeitung der Daten der Österreicher gesammelt hat, bleiben aber aufrecht. Kunden, die angefragt haben, welche Daten die Post über sie gespeichert hat, werden weiter über den aktuellen Stand informiert.

Wie viele Auskunftsbegehren die Post im Sinne der DSGVO seit Erscheinen des Addendum-Berichts erhalten hat, wollte das Unternehmen nicht bekannt geben.

Nicht gelöscht und „laufend weiter optimiert“ werden die Adressdaten der Post. „Unsere Werbekunden und die gesamte Bevölkerung erwarten sich, dass die Post korrekte Adressen hat“, so Pölzl. Das sei schon für das Briefgeschäft nötig. Die Adressdaten werden aber auch künftig mit zusätzlichen Informationen ergänzt, wie das bei allen anderen Adresssammlern auch der Fall sei.

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Noch am Montagabend stellte der Sprecher der Post gegenüber Addendum übrigens klar, dass die Parteiaffinitäten weiterhin vermarktet werden: „Da wir uns, wie mehrmals mitgeteilt, vollkommen rechtskonform verhalten, werden wir auch weiterhin Parteiaffinitäten vermarkten.“ Das hat sich nun anscheinend geändert.

Für Addendum war von der Post niemand für eine Stellungnahme erreichbar. 

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