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Wie gefährlich ist die Esoterik?
Das Spektrum reicht von der Wiederbelebung alter keltischer Kulte bis in jene Regionen der Gesundheitsdienstleistungen, in denen es sprichwörtlich lebensgefährlich werden kann. Unser Rechercheteam hat Menschen getroffen, die sich in die Hände von Heilern begeben haben und solche, die Jahrzehnte brauchten, um sich aus dem Würgegriff eines Gurus zu befreien.
Das Projekt Esoterik ist eine 5-teilige Recherche.

Im Wesentlichen gibt es zwei Arten von Menschen: Die einen haben sich damit abgefunden, dass der Sinn des Lebens das Leben ist. Die anderen begeben sich auf Sinnsuche. Was diese Menschen suchen, wird gewöhnlich als „Spiritualität“ bezeichnet. Es handelt sich dabei um ein eher ungeordnetes Gefühl, das die Sehnsucht nach dem Transzendenten zum Ausdruck bringt.

Über Jahrtausende haben religiöse Institutionen, die nicht selten auch über weltliche Herrschaftsbefugnisse verfügten, dieses ungeordnete Gefühl der Menschen in strengen Bahnen gelenkt. Die strukturierte Aussicht auf Erlösung im Jenseits hatte den durchaus erwünschten Effekt einer erhöhten Belastbarkeit im Diesseits.

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Mit der europäischen Aufklärung kam eine gewisse Dynamik in das Verhältnis von Transzendenz und Immanenz. Das führte einerseits zum kontinuierlichen Einflussverlust der religiösen Institutionen, andererseits auch zu einem Phänomen, das der Grazer Philosoph Peter Strasser einmal „Immanenzverdichtung“ genannt hat: Viele Menschen, denen die Aufklärung und die Dominanz des naturwissenschaftlichen Paradigmas den „Weg nach draußen“ versperrt hat, suchen Schlupflöcher in die Transzendenz.

Ein guter Teil der Sekten des 20. Jahrhunderts und der immer bunter werdenden Esoterikwelt des 21. Jahrhunderts dürfte dem Phänomen der „Immanenzverdichtung“ geschuldet sein: Menschen suchen den Weg nach draußen. Dass der Sinn des Lebens nur das Leben sein soll, wird ihren spirituellen Ansprüchen, welcher Provenienz diese auch immer sein mögen, nicht gerecht.

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Das Spektrum reicht von der Wiederbelebung alter keltischer Kulte bis in jene Regionen der Gesundheitsdienstleistungen, in denen es sprichwörtlich lebensgefährlich werden kann. Unser Rechercheteam hat Menschen getroffen, die sich in die Hände von Heilern begeben haben und solche, die Jahrzehnte brauchten, um sich aus dem Würgegriff eines Gurus zu befreien.

Die Kollegen haben sich mit ihren Gesprächspartnern über Geister, Kontakte mit Toten und über das Wesen von Medien unterhalten, und sie sind der Frage nachgegangen, wie es eigentlich der Staat mit den spirituellen Sehnsüchten seiner Bürger und den Bedingungen ihrer Befriedigung durch Anbieter aller Art hält.

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Was man einigermaßen gefahrlos behaupten kann, ist, dass die Lage auf dem spirituellen Markt einen ziemlich direkten Einblick in die soziale Lage einer Gesellschaft gibt. Das zunehmende Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Gemeinschaft, nach Rückzug und Tiefe, dürfte dann doch eine unmittelbare Reaktion vieler Menschen auf die Beschleunigungsphänomene seine, die im Wege von Globalisierung und Digitalisierung den zeitgenössischen Alltag dominieren.

Nehmen Sie sich also für dieses Projekt einfach ein bisschen Zeit. Zünden Sie eine Kerze an, vielleicht etwas Räucherwerk, und sehen Sie sich an, wie es Ihnen gehen könnte, wenn Sie nicht aufpassen.  

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Wir alle sind völlig davon überzeugt, recht zu haben. Dummerweise geht es Leuten, die an Chemtrails, Alien-Entführungen oder Horoskope glauben, da ganz genauso. Wir brauchen wissenschaftliche Grundregeln, die uns helfen, Wahrheit von Unsinn zu unterscheiden. Auch wenn nicht jede Frage im Leben wissenschaftlich zu beantworten ist – klares, logisches Denken hilft uns oft weiter. Florian Aigner erklärt die Grundregeln des wissenschaftlichen Denkens: Warum die Erde keine Scheibe ist.

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Das Addendum-Team, September 2020