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Der Fall Eduard Lopatka
Der Fall Eduard Lopatka ist noch viel weitreichender als die bislang bekannten Vorwürfe. Vor allem das Gebaren von Eduard Lopatka als Arzt haben die Behörden, trotz zahlreicher Vorwürfe und Indizien, nie wirklich untersucht.
Das Projekt Der Fall Eduard Lopatka ist eine 3-teilige Recherche.

Etwas mehr als ein Jahr ist vergangen, seit der steirische Landarzt Eduard Lopatka am 11. Juli 2019 wegen Quälens seiner Kinder zu vier Monaten bedingt und einer Geldstrafe von rund 2.000 Euro verurteilt wurde – bis auf die Strafhöhe, die von der Staatsanwaltschaft beeinsprucht wurde, ist der Fall damit gerichtlich zunächst abgeschlossen. Der Fall erregte nicht nur deshalb Aufsehen, weil der Angeklagte der Bruder des ÖVP-Politikers Reinhold Lopatka ist, sondern auch, weil er vor grausamen Details strotzte – eine Tochter berichtete etwa davon, dass sie ihm einen Schraubenzieher aus dem Bauch ziehen musste, den er sich selbst hineingerammt hatte. Und weil Lopatka in der ersten – letztlich aufgehobenen – Runde des Prozesses mit fragwürdigen Argumenten freigesprochen wurde.

Aber der Fall Eduard Lopatka ist noch viel weitreichender als die bislang bekannten Vorwürfe. Vor allem das Gebaren von Eduard Lopatka als Arzt haben die Behörden, trotz zahlreicher Vorwürfe und Indizien, nie wirklich untersucht. Ihm wird vorgeworfen, unter Einfluss von starken Beruhigungsmitteln praktiziert zu haben, mit Medikamentenverschreibungen allzu locker umgegangen zu sein und seine Angestellten angewiesen zu haben, das Suchtmittelbuch zu fälschen. Dazu kommt ein utopisch hohes Einkommen von bis zu 38.000 Euro netto pro Monat – alleine aus seiner Tätigkeit als Arzt.

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Er ist auch in einen fragwürdigen Todesfall verwickelt: Alois H. wird in den frühen Morgenstunden des 25. September auf seinem Küchenboden aufgefunden, er stirbt wenig später. Er ist der Vater einer seiner Geliebten. Todesursache: Tod durch Erschießen; die ermittelnden Behörden legen den Fall als Selbstmord zu den Akten. Obwohl sich herausstellt, dass die Waffe, mit der sich Alois H. erschossen hat, auf Eduard Lopatka registriert ist und nie geklärt wurde, wie Alois H. zu der Waffe gelangt sein könnte. An dessen Händen werden auch keine Schmauchspuren gefunden – zumindest ein starkes Indiz dafür, dass er nicht selbst geschossen hat.

Wir erzählen den Fall Eduard Lopatka und das Versagen der Behörden in diesem Fall in drei Teilen: Zunächst steht Eduard Lopatkas Gebaren als Arzt im Vordergrund, für das sich die Justiz nie wirklich interessierte. Im zweiten Teil rollen wir unter anderem den Tod von Alois H. noch einmal auf, und im letzten Part stehen die Prozesse gegen Eduard Lopatka im Vordergrund. 

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