Ihor Kolomoiskyj und andere „ukrainische Freunde“ hätten „Milliarden gehabt und scheißen sich jetzt an, weil sie den Fehler gemacht haben, die Kohle nicht rauszubringen“. Das sagte Heinz-Christian Strache auf Ibiza und gab damit Rätsel auf. Was verbindet den damaligen FP-Chef, der zuvor eher durch Avancen nach Moskau auffiel, mit Ihor Kolomoiskyj, der hierzulande wenigen bekannt ist, aber als schillerndster Oligarch der Ukraine gilt? Zumindest einmal die Sprache, möchte man meinen, denn auch Kolomoiskyj mag es derb und deftig. Der Slang der Straße ist dem 56-Jährigen auch mit wachsendem Vermögen nie von der Zunge gewichen. Während sich seinesgleichen heute gern distinguiert gibt, um vergessen zu machen, dass ihr Aufstieg in den Oligarchen-Rang mitunter Brutalität und Blut geschuldet war, steht „Benja“ dazu. Sein Spitzname verweist auf eine fast schon mythische jüdische Gaunergestalt im Werk des Weltliteraten Isaak Babel. Famos beschreibt Babel dessen Verwandlung vom Kleinkriminellen aus der Vorstadt zum König von Odessa. Eine Geschichte, die Kolomoiskjy, dessen Reichtum irgendwo zwischen zwei und sieben Milliarden Euro pendelt, nicht ganz fremd sein dürfte. Über gewagte Konstruktionen kontrolliert er Minen, Pipelines, Öl- und Gasfirmen, die größte Fluglinie der Ukraine und deren einflussreichstes TV-Netzwerk. Genau dort eroberte ein Mann mit einer Satire-Show als „Diener des Volkes“ die Herzen. Heute ist er der Präsident des gebeutelten Landes: Wolodymyr Selenskyj.
Sein Förderer Kolomoiskyj ist ein Mann der Widersprüche: Präsidentenmacher und Vernichter politischer Karrieren, Erbauer des größten jüdischen Zentrums der Welt und zugleich Sponsor von Kampfbrigaden im Donbas unter antisemitischer Flagge. Er ist einer, der Wladimir Putin einen „kleinwüchsigen Psychopathen“ nannte, der Ukraine aber die Hinwendung zu Russland empfahl, sobald das FBI Ermittlungen gegen ihn einleitete. Er gleicht optisch dem lieben Onkel mit dem Rauschebart, hielt aber in seinem Büro Haifische, in deren Becken er auf Knopfdruck lebende Garnelen kippte, um zu sehen, wie geschockt seine Gäste auf das Massaker reagierten. Umso drängender daher die Frage: „Benja“, der milliardenschwere ukrainische Straßenoligarch mit Schweizer und israelischer Staatsbürgerschaft, und „HC“, der Volkstribun auf Ibiza – was haben die beiden miteinander zu tun?
Eine mögliche Antwort findet sich in zwei Skigebieten. Eines liegt in den ukrainischen Waldkarpaten, das andere am heimischen Semmering. Und beide sollen indirekt denselben Besitzer haben: eben Ihor Kolomoiskyj. Wobei, so einfach ist es nicht, und als Addendum den Oligarchen über verschlungene Wege erreicht, sagt Kolomoiskyj klar: „Ich habe keine Investitionen in Österreich!“ Was folgt, ist also eine Geschichte, die sich über Firmenbücher und Beteiligungen erzählen lässt und bei der man bald ansteht: etwa in Pfäffikon, einem Städtchen am Zürichsee in der Schweiz, dem dortigen Handelsregister und der darin verzeichneten Renco Invest AG. Deren Begünstigte bleiben verborgen, hinterlegt ist bloß die Eigentümerschaft von vier Hotels am Semmering, einschließlich des legendären „Panhans“ und der Bergbahnen. Somit führt die Geschichte zurück zur Grandezza einstiger Grandhotels, deren verblichenen Charme und der großen Hoffnung auf einen Neubeginn. Einen solchen stellten gerade die „Investoren aus der Ukraine“ in Aussicht, wie sie heimische Medien im Jahr 2013 nannten.
Es ist eine rätselhafte Gruppe, die keine Interviews gab, deren Vertreter unbekannt blieben, die aber bereit schien, sich der leerstehenden und mit Schulden überladenen Hotels am Zauberberg anzunehmen. So wurde es zumindest dem Bürgermeister beschieden, als die Gruppe im Schlepptau eines niederösterreichischen Kleinunternehmers namens Thomas Schellenbacher bei ihm im Gemeindeamt auftauchte. Horst Schröttner, der heuer im Jänner nach fünfzig Jahren Gemeindepolitik als Ortsvorsteher in Pension ging, war verwirrt. Geld, so wurde ihm vermittelt, würde fortan vorhanden sein und kaum eine Rolle spielen, dessen Herkunft sollte jedoch unklar bleiben. Überrascht blieb auch der Masseverwalter des insolventen „Panhans“ zurück, als die Interessenten bereit waren, alle Ausstände und volle fünf Millionen Euro für ein Hotel zu bezahlen, das ihm selbst weit weniger wert schien, auch weil das nächsthöhere Gebot bei gerade mal einer Million Euro lag. Schellenbacher, der zuvor mit Firmen in der Umwelt- und Verkehrstechnik nicht gerade den großen Reibach gemacht hatte, zwei von ihnen sollten später insolvent werden, steuerte den Ukrainern zehn Prozent zum Kaufpreis bei. Das sicherte ihm, wie er später zugab, einen Anteil an der sonst so undurchsichtigen eidgenössischen Renco Invest AG.
Froh, wieder Geld fließen zu sehen, war jedenfalls Horst Schröttner. Als Bürgermeister eines Kurorts, der schon bessere Tage erlebt hatte, blieb er auf jeden Gönner angewiesen, der dem Semmering die Rückkehr in goldenere Zeiten in Aussicht stellte. Und so baten ihn die „Investoren“ 2015 an Bord eines Privatjets, um ihm ihre Vision zu präsentieren. Das Ziel? Die Ukraine. „Ich habe den Trip natürlich selbst bezahlt und mir vor Ort für alles Rechnungen geben lassen“, betont Schröttner, als er von der Landung auf einem Militärflughafen im Westen der Ukraine erzählt. Von dort holperte er über Straßen voller Schlaglöcher durch eine liebliche Hügellandschaft, vorbei an immer dichter werdenden Buchenwäldern, hinauf in ein Gebiet, das bewies, was sich mit Geld, Bergen und Schnee alles machen lässt – Bukowel, das größte Skiressort der Ukraine. 16 Abfahrten, 19 Lifte, 68 Kilometer an Pisten, feine Chalets, große Hotels, sogar ein eigenes „Radisson Blu“. „Und die Landschaft, genauso wie bei uns, dieselbe Höhenlage, alles sehr vergleichbar, bloß dass das Skigebiet der Ukrainer dort ein Semmering zum Quadrat ist, äußerst beeindruckend“, erinnert sich Schröttner.
Der Unterschied? Während der Semmering einst Kaiser Franz Joseph zu seinen Gästen zählte, kennt Bukowel nur einen König – „Benja“. Dessen Namen nannten die „Investoren“ dem Bürgermeister erst nur hinter vorgehaltener Hand und sprachen ihn mit großer Ehrfurcht aus. In Bukowel aber lernte Schröttner diesen Ihor Kolomoiskyj endlich persönlich kennen. „Er hat mir die Pläne seiner Gruppe dargelegt. Das klang alles nach seriösen Vorstellungen.“ Der Oligarch hatte in Bukowel vorgemacht, was möglich schien und ab dem Jahr 2004 600 Millionen Dollar in den Bau des Ressorts auf dem Reißbrett investiert. Nun sollte es zu so etwas wie einer Blaupause für den Semmering werden. Doch selbst in der Heimat gibt sich Kolomoiskyj verschwiegen, weshalb offiziell Männer aus seinem engsten Zirkel wie Ihor Palytsia und die Schewtschenko-Brüder Viktor und Oleksandr als Masterminds aufscheinen. Erst später gestand Oleksandr Schewtschenko, der als Abgeordneter in einer Kolomoiskyj-hörigen Partei diente, dass „natürlich Ihor Walerejewitsch“ finanziell die Fäden zog. Zum diesjährigen Saison-Opening flog man den fast schon vergessenen Rapper „Coolio“ ein. Er ließ dort seinen größten Hit wiederaufleben – Gangsta’s Paradise.
Und auch ein anderer, der noch eine tragende Rolle erhalten sollte, wurde in Bukowel aktiv: Thomas Schellenbacher, der Kleinunternehmer aus St. Leonhard am Forst im Bezirk Melk, baute mit einer seiner Firmen eine Kläranlage im Skigebiet. Die dort verantwortlichen Männer aus dem Dunstkreist Kolomoiskys kennt er, seit ihn die Hilfe nach einem Hochwasser 2008 in die Westukraine verschlagen hatte, wie er dem Magazin Profil einmal verriet. Nach und nach stiegen seine neu gewonnenen ukrainischen Freunde wie Ihor Palytsia oder Viktor Babuschtschak, die es sonst eher gewohnt waren, Millionendeals zu drehen, in seine bis dahin mäßig erfolgreichen Firmen in Österreich ein. Sie verlegten auch ihre Wohnsitze offiziell an Schellenbachers heimische Adressen, wurden so zu „Schlüsselarbeitskräften“ und erhielten Aufenthaltstitel vom Staat Österreich.
Am Semmering hingegen geriet ihr groß angekündigter Investitionsreigen rasch ins Visier der Finanzmarktaufsicht. Ermittlungen wegen des Verdachts auf Geldwäsche bremsten den Kapitalzufluss. Zudem wurden auf den Baustellen ihrer geschlossenen Hotels viermal hintereinander Schwarzarbeiter aufgegriffen. Auch Beanstandungen der Behörden beim Umbau des „Panhans“ wurden geflissentlich ignoriert. Bezirkszeitungen berichteten bald von einem Katastrophenwinter, der auf den nächsten folgte, die Hotels verwaisten, die Termine für die Wiedereröffnung verschoben sich immer weiter nach hinten. Ein Fiasko, das fern von dem lag, was der Bürgermeister in Bukowel als Vision präsentiert bekommen hatte. Obwohl Schröttner die Investoren immer wieder darauf hinwies, dass die Dinge in Österreich anders laufen als vielleicht in der Ukraine und es ratsam wäre, die Behörden hierzulande bei nötigen Bewilligungen frühzeitig einzubinden, schlugen diese seine Ratschläge in den Wind.
Umgekehrt aber machten die Ukrainer durchaus Geschäfte. So erhielt etwa die Oleksandr Schewtschenko zuzuordnende ukrainische Straßenbaufirma PBS einen Auftrag von den Bergbahnen am Hirschenkogel, die zum dortigen Reich der Ukrainer gehört. Als diese einen Betrag von 347.000 Euro schuldig geblieben sein sollen, klagte Schewtschenkos Baufirma das Geld bei einem Gericht im ukrainischen Iwano-Frankiwsk erfolgreich ein. Die Verbindung zwischen den Wiener Alpen und den ukrainischen Waldkarpaten gedeiht so weiter im Verborgenen. Keiner soll wissen, dass da wie dort Ihor Kolomoiskyj der Mann im Hintergrund ist. Und doch taucht bei der Fahrt raus aus Bukowel ein Schild im Schnee auf. Es preist die Partnerschaft des ukrainischen Skiorts mit dem Semmering. Letzte Zweifel ob der Richtigkeit des Verdachts schmelzen dahin.
Erst mit dieser Vorgeschichte ergibt auch die Karriere des Thomas Schellenbacher Sinn. Denn Straches Kolomoiskyj-Sager auf Ibiza werfen ein neues Licht auf eine alte Causa. Die des vermuteten Mandatskaufs des späteren FP-Abgeordneten. Der verfügte zwar über keinerlei politische Erfahrung, dafür aber über die umso belastbareren Kontakte in den Zirkel um Kolomoiskyj. Zehn Millionen Euro seien dort aufgewendet worden, um ihren Mann im Jahr 2013 in den Nationalrat zu hieven. Das behauptet zumindest der Geschäftsmann Ernst Neumayer, der den Deal über seinen Bekannten, den FP-Volksanwalt Peter Fichtenbauer, eingefädelt haben will. „Die Ukrainer haben sich erwartet, mit ihrem Mann im Parlament Einfluss auf die ganze Partei zu gewinnen, was für ihre Pläne nur nützlich gewesen wäre und sie haben sich auch erhofft, Zugang zu Informationen zu bekommen, die in weiteren Geschäften münden könnten“, sagt Neumayer. Daher seien vier der zehn Millionen Euro für die FPÖ bestimmt gewesen, jeweils zwei für Strache und Fichtenbauer, und die verbleibenden zwei Millionen als Vermittlungshonorar für ihn selbst, wie Neumayer sagt. Um die sah er sich am Ende geprellt, weshalb er klagte. Die Geschichte wurde öffentlich, er verlor in erster Instanz, auch weil der Kauf eines Nationalratsmandats bezeichnenderweise in Österreich bis heute nicht strafbar ist.
Diese reichlich wild klingende Schilderung ließ sich bis zur politisch nachhaltigen Nacht auf Ibiza im Kabinett der Kuriositäten verorten. Doch seither kann man Fotos neu bewerten, von denen in informierten Kreisen schon länger die Rede war. Sie zeigen eine Sporttasche und einen Rucksack, aus denen jeweils dicke Bündel an Bargeld hervorlugen. Die Tasche habe er im Kofferraum von Straches Dienstwagen fotografiert, behauptet dessen einstiger Leibwächter, und zwar zeitlich rund um Schellenbachers Eintritt in die FPÖ. Als sich der Security nach einer Krebserkrankung von seinem Boss zurückgesetzt sah, bot er die Bilder dem späteren Mitorganisator des Ibiza-Videos an, dem Wiener Anwalt M., der damit medial hausieren ging. Abnehmer fand er damals keine, da es sich bei den Fotos durchaus auch um geschickt gemachte Fälschungen handeln könnte.
Erst nach Straches Sturz begannen ehemalige Weggefährten offener über „Zuwendungen aus Osteuropa“ zu sprechen. Durch Schellenbacher dürften der FP-Chef und sein Ibiza-Kompagnon Johann Gudenus engere Bande zu Kolomoiskyjs Gesandten geknüpft haben, wie etwa auch Fotos ihrer Facebook-Freundschaften zeigen. Die Rede ist auch von einem Treffen der Ukrainer mit Beteiligung Schellenbachers in Straches Villa in Klosterneuburg. Der Spiegelund die Süddeutsche Zeitung beauftragten schließlich ein Gutachten zu den Geodaten der Handyfotos. Es belegt, dass die Cash-Fotos in unmittelbarer Nähe zu Fichtenbauers damaliger Kanzlei aufgenommen wurden, von wo Strache einen Teil des Geldes abgeholt haben könnte. Strache selbst will nur von „durchgeschwitzter Sportwäsche“ in seinem Auto wissen und lehnt jeden weiteren Kommentar zur Causa ab, während der Anwalt Fichtenbauer im ORF von „Lügen der Sonderklasse“ sprach. Gegen die beiden und Thomas Schellenbacher ermittelt die Korruptionsstaatsanwaltschaft nun wegen des Verdachts der Untreue. Für sie gilt die Unschuldsvermutung.
Als Addendum Ihor Kolomoiskyj erreicht, pocht der darauf, mit der Sache nichts zu tun zu haben – „kompletter Blödsinn!“ Da der hemdsärmelige Oligarch nicht viel von den Diensten eines Pressesprechers oder gar Krisenberaters hält, tritt er persönlich in eine Whatsapp-Kommunikation mit Addendum. Erst im vergangenen Jahr ist er aus dem selbstgewählten Exil in Israel nach Kiew zurückgekehrt. Dort landete sein Privatjet wohl nicht ganz zufällig am Tag des Amtsantritts seines Zöglings Selenskyj als Präsident, wenngleich dieser seither einiges unternimmt, um sich von seinem früheren Förderer abzunabeln. Zuvor hat sich der Oligarch lange in seiner Wahlheimat Israel aufgehalten, lebte dort zurückgezogen in einer Villa am Meer in einem Nobelvorort von Tel Aviv, nachdem es in der Ukraine zum Showdown mit dem damaligen Präsidenten Petro Poroschenko gekommen war. Der hatte ihn nach der Maidan-Revolution als Gouverneur in seine Heimatstadt Dnipropetrowsk geschickt, um dort Russlands ausgestreckte Fühler mit aller Härte abzuhacken, was Kolomoiskyj prompt erledigte. Als der Oligarch aber mit seinen Söldner-Bataillonen immer mehr an Macht und Einfluss gewann, sah sich der Präsident bedroht und demütigte ihn öffentlich, indem er ihn erst als Gouverneur absetzte und ihm dann das Herzstück seines Imperiums nahm. Seine PrivatBank, mit über 20 Millionen Kunden mehr als systemrelevant, musste mit 5,5 Milliarden Dollar notverstaatlicht werden. Ein Untersuchungsbericht sah in ihr ein Zombie-Wrack, das, verschleiert über Zypern, Deals in Höhe von unglaublichen 470 Milliarden Dollar abgewickelt hätte. Das alles geschah im Jahr 2017, also genau zu jener Zeit, als Strache gerade auf der Finca in Ibiza weilte und dort von „Kolomoisky und den ukrainischen Freunden“ sprach, die „Milliarden gehabt haben und sich nun anscheißen, weil sie den Fehler gemacht haben, die Kohle nicht rauszubringen“.
Kolomoiskyj bestreitet gegenüber Addendum, mit Heinz-Christian Strache bekannt zu sein. „Ich habe überhaupt keine Investitionen in Österreich“, sagt er, weshalb alles, was über den zehn Millionen Euro-Deal mit der FPÖ geschrieben würde, „Unsinn“ sei. Selbst, dass ihn die Leute am Semmering kennen und längst als Strippenzieher der Deals seiner Vertrauten identifiziert hätten, stellt er in Abrede. Das widerspricht den Aussagen von Bürgermeister Schröttner, der gegenüber Addendum erklärt, Kolomoiskyj nicht nur 2015 in Bukowel persönlich getroffen zu haben, sondern erst kürzlich ein weiteres Mal: „Zuletzt war er im Sommer 2019 hier am Semmering und er hat mir gegenüber betont, dass sie weiter an dem Projekt festhalten.“ Der Oligarch bestreitet auch ein solches Treffen, er kenne den Bürgermeister nicht. Einzig seine Liebe zum Luftkurort gesteht er ein:
„Am Semmering war ich das erste Mal im Februar 1992. Danach hörte ich auf zu zählen. Im Sommer 2019 jedoch sicher nicht. Ich war im September 2018 das letzte Mal in Wien. Damals kam ich von Genf, verbrachte Jom Kippur (ein jüdischer Feiertag – Anm.) in der Stadt und flog dann nach Israel weiter.“
Die Frage, ob er in Wirklichkeit hinter der Schweizer Renco Invest AG stünde, verneint Kolomoiskyj konsequenterweise ebenso. Die abschließende Frage, warum dann Bürgermeister Schröttner zu besagtem Erkundungstrip nach Bukowel flog und die führenden Leute aus Kolomoiskyjs dortigem Dunstkreis dieselben seien, die auch am Semmering eine tragende Rolle spielen, provoziert eine Antwort, die sich aus dem Russischen unterschiedlich übersetzen lässt. Die wohlwollendste lautet wohl: „Ein verdammter Lügner, der Bürgermeister.“