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„Kammern sind generell eher reformresistent“
14. Dezember 2017 Kammern Lesezeit 1 min
Rechtsanwalt Stefan Prochaska, Ex-Vizepräsident der Wiener Rechtsanwaltskammer und Verteidiger von Rachat Alijew, spricht sich für eine stärkere Zentralisierung des Systems aus. Und sieht die Pflichtmitgliedschaft nicht nur kritisch. Zumindest aus Sicht seines Standes, sagt er, spricht einiges für ihre Beibehaltung.
Dieser Artikel gehört zum Projekt Kammern und ist Teil 5 einer 11-teiligen Recherche.
Bild: Christoph Wallner | Addendum

Offenlegung:

Der Interviewer Mathias Dechant war von Mitte 2009 bis Anfang 2017, unter anderem als Rechtsanwaltsanwärter, bei PHH Rechtsanwälte – bei der Stefan Prochaska als Managing Partner fungiert – beschäftigt. Eine Kammerfunktion übte er nie aus.

Stefan Prochaska, Managing Partner der Wirtschaftskanzlei PHH Prochaska Havranek Rechtsanwälte, war jahrelang Vizepräsident der Wiener Rechtsanwaltskammer. Seine Kandidatur zum Präsidenten zog er nach einem medienwirksam ausgetragenen Schlagabtausch zurück. Die Befürchtung: Sein Berufsbild ließe sich nicht mit dem Amtsverständnis vereinbaren. Prochaska war damals einer der Verteidiger von Rachat Alijew. Jenes einstigen kasachischen Oligarchen, der später im Gefängnis ums Leben kam – unter umstrittenen Umständen.

Von Prochaska vorgeschlagene Reformen warten nach wie vor auf ihre Umsetzung. Kammern seien von ihrem Selbstverständnis her generell eher reformresistent, sagt der Anwalt im Interview. Dass solche Reformen auch eine Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft beinhalten sollte, sieht er zwar differenziert, die föderale Kammerstruktur hingegen findet er dringend reformbedürftig. 

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