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Wie weit geht der Kinderwunsch?
Die Fortschritte im Bereich der Fortpflanzungsmedizin versprechen Abhilfe. Paare können auf In-vitro-Fertilisation (IVF) zurückgreifen. Wenn dabei entstehende überschüssige Embryonen gespendet werden, kann es am Ende des Tages sogar fünf Personen geben, die alle zu einem gewissen Teil als Eltern gelten (das Paar, aus dem sich der Embryo zusammensetzt, eine Leihmutter, die den Embryo austrägt und das Paar, das das so entstandene Kind aufzieht). Alleinstehende Frauen können mithilfe von Samenspenden schwanger werden, Alleinstehende oder in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebende Männer ihren Kinderwunsch mit Leihmüttern erfüllen.
Das Projekt Kinderwunsch ist eine 5-teilige Recherche.

Irgendwann kommt man in das Alter, in dem die Anzahl der Kinder im persönlichen Umfeld merklich zunimmt – eine gewisse kollektive Zögerlichkeit der sogenannten Generation Y ist dabei unübersehbar. Den einen fehlt es an Sicherheit, andere scheuen die Verantwortung. Und manche verspüren schlichtweg kein Bedürfnis nach Fortpflanzung. Es soll ja sogar Forscher geben, die behaupten, dass Kinder uns unglücklich machen (es gibt, wie so oft in der Wissenschaft, auch Gegenmeinungen).

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Aber es gibt noch immer viele Menschen, die Kinder bekommen wollen – und mit biologischen Hindernissen konfrontiert sind: Weil es zum Beispiel an einem Partner mangelt oder der Partner dem gleichen Geschlecht angehört. Oder weil es trotz regelmäßigen ungeschützten Geschlechtsverkehrs zu keiner Schwangerschaft kommt.

Die Fortschritte im Bereich der Fortpflanzungsmedizin versprechen Abhilfe. Paare können auf In-vitro-Fertilisation (IVF) zurückgreifen. Wenn dabei entstehende überschüssige Embryonen gespendet werden, kann es am Ende des Tages sogar fünf Personen geben, die alle zu einem gewissen Teil als Eltern gelten (das Paar, aus dem sich der Embryo zusammensetzt, eine Leihmutter, die den Embryo austrägt und das Paar, das das so entstandene Kind aufzieht). Alleinstehende Frauen können mithilfe von Samenspenden schwanger werden, Alleinstehende oder in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebende Männer ihren Kinderwunsch mit Leihmüttern erfüllen.

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Viele Mythen und Sorgen stehen im Raum: Wie erfolgversprechend ist IVF wirklich? Führt die Untersuchung von Embryonen vor dem Einsetzen in den Körper der Frauen zu einer Art positiver Eugenik? Wie weit ist es zum „Designerbaby“, bei dem man Augen- und Haarfarbe oder Körpergröße bestimmen kann? Haben alleinstehende Menschen eine Art „Recht auf ein Kind“? Sind potenzielle Leihmütter vor Ausbeutung zu schützen? Was sagen die großen Religionen eigentlich dazu? Oder, ganz allgemein gefragt: Wie weit reicht der Kinderwunsch? Wie weit sind wir bereit, dafür zu gehen?  

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Weiterführende Literatur

Marcus Düwell (Hrsg.), Bioethik. Eine Einführung (Suhrkamp 2003)

Stefan Schulz, Klaus Steigleder, Heiner Fangerau und Norbert W. Paul (Hrsg.), Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin (Suhrkamp 2006)

Günther Pöltner, Grundkurs Medizin-Ethik (Facultas 2006)

David Benatar, Better Never to Have Been: The Harm of Coming into Existence (Oxford University Press 2008)

Anthony D. Barnosky, Elizabeth A. Hadly, Tipping Point for Planet Earth: How Close Are We to the Edge? (HarperCollins 2016)

Donella H. Meadows,‎ Jorgen Randers,‎ Dennis L. Meadows, Limits to Growth: The 30-Year Update (Chelsea Green Publishing 2004)

Magdalena Flatscher-Thöni, Caroline Voithofer, Gabriele Werner-Felmayer, Fortpflanzungsmedizingesetz 2015: Lang ersehnte Liberalisierung ohne unerwünschte Nebenwirkungen?, Juridikum 1/2015

Reiner Klingholz, Wolfgang Lutz, Wer überlebt? Bildung entscheidet über die Zukunft der Menschheit (Campus Verlag 2016)

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