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Der Wald im Umbruch
14. August 2019 Klima 5 min
Aufgrund von Schädlingsbefall und dem Klimawandel wird sich die Zusammensetzung der österreichischen Wäldern über die nächsten Jahrzehnte ändern. Bisher prägt die Fichte unsere Landschaft, diese wird anderen Arten weichen müssen. Die Sorge um ein flächendeckendes Waldsterben ist hingegen unbegründet.
Dieser Artikel gehört zum Projekt Klima und ist Teil 4 einer 15-teiligen Recherche.

Der Sommer 2019 ist mit großer Wahrscheinlichkeit einer der fünf heißesten Sommer in Österreichs 253-jähriger Messgeschichte. Er könnte sogar noch der heißeste werden, das hängt von den kommenden Wochen ab. Ähnliche Temperaturen herrschten auch im Vorjahr, und das ging an den Wäldern nicht spurlos vorüber. Während im Mühl- und Waldviertel der Borkenkäfer wütet, haben im Süden und Westen des Landes Sturmschäden den Beständen zugesetzt. Gleichzeitig sind Österreichs Wälder ein enormer Kohlenstoff-Speicher, den die Bäume in Form von Kohlendioxid horten. 3,6 Millionen Tonnen CO2 lagern in den österreichischen Waldbeständen. Sobald ein Baum verbrannt wird oder verrottet, wird das CO2 freigesetzt und ein natürlicher Kreis nimmt seinen Lauf – sofern die Bäume wieder aufgeforstet werden. Die Frage ist nur, auf welche Bäume wir künftig setzen können.

Derzeit sucht die Forstliche Bundesversuchsanstalt auf etwa 90 Versuchsflächen nach den Bäumen der künftigen Wälder. Erste Ergebnisse zeigen starke lokale Unterschiede: So gedeiht in einer Versuchsregion die süditalienische Weißtanne besonders gut, nur wenige Kilometer weiter jedoch nicht. Erschwerend hinzu kommen die kleinteiligen Eigentumsverhältnisse der österreichischen Wälder. Geschätzte 145.000 Privatbesitzer teilen rund 82 Prozent, weitere 15 Prozent gehören den Bundesforsten, und die restlichen 3 Prozent entfallen auf Länder und Gemeinden. In Österreich besteht bei der Erhaltung der Bestände also Handlungsbedarf, der einer Vielzahl von Eigentümern kommuniziert werden muss – denn Wald ist nicht gleich Wald. 

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