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„Ein junger Mann von Adel sucht“ – Kontaktanzeigen seit 1695
30. August 2018 Monogamie 8 min
Die Ansprüche an den Traumpartner haben sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. Das sieht man auch an Kontaktanzeigen.
Dieser Artikel gehört zum Projekt Monogamie und ist Teil 4 einer 5-teiligen Recherche.

Die Suche nach dem Traumpartner überlassen heute viele nicht mehr ausschließlich dem Zufall. Mit Dating-Apps und auf Webportalen kann dem Liebesglück mit wenigen Klicks auf die Sprünge geholfen werden. Um die große Liebe oder das schnelle Abenteuer zu finden, nutzen in Österreich jeden Monat rund 1,1 Millionen Menschen das Internet.

Die Geschichte der klassischen Heiratsanzeige reicht weit zurück. Die erste je verfasste Annonce erschien in der Zeitung „Sammlung für die Verbesserung der Tierhaltung und des Handels“ am 19. Juli 1695 in England, und sie spricht eine andere Sprache als ein Dating Chat im Jahr 2018.

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Ein Gentleman, etwa 30 Jahre alt, der sagt, dass er einen sehr guten Nachlass hat, würde sich gerne mit einer jungen Dame zusammenschließen, die ein Vermögen von etwa 3.000 Pfund hat.

Jede Epoche entwickelte der Zeit entsprechende Ansprüche, und Heiratsannoncen liefern uns tiefe Einblicke in gesellschaftliche Entwicklungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschränkte sich die Partnersuche im Wesentlichen auf Witwen, die ein Dach über dem Kopf suchten.

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Eine anständige, 31jährige, ges., saubere Frau mit 2 Kindern, Kriegerwitwe, sucht einen anständigen kinderliebenden Lebensgefährten mit gutem Auskommen.
11. Februar 1946, Salzburger Tagblatt

Was früher der Blick in die Zeitung war, ist heute der Griff zum Handy. Das Online-Dating-Geschäft boomt, aktuell werden mehr als 3,4 Milliarden Euro umgesetzt, Tendenz steigend. In den kommenden vier Jahren werden die Umsätze laut Prognosen um knapp ein Viertel höher sein. Auch dann könnte zu lesen sein:

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Eine Lilie unter Disteln – dich zu lieben macht mich glücklich! Er 34/179 ledig, Nichtraucher, klass. Musik, lesen, Bergtouren, Radfahren … Bildzuschrift erwünscht.
1. August 1994, Die Presse

Erratum: Irrtümlicherweise wurde der weltweite Umsatz mit 4,5 Milliarden Euro anstatt 3,4 Milliarden Euro angegeben. Wir bedanken uns für den Hinweis, der Fehler wurde korrigiert.

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