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6. März: Was berichten türkische Medien?
6. März 2020 Neue Flüchtlings­welle Lesezeit 3 min
Der Konflikt zwischen dem türkischen Präsidenten Erdoğan und der EU ist auch ein Konflikt über die mediale Deutungshoheit. Wir beobachten daher, wie die türkischen Medien über die Flüchtlingssituation berichten.
Dieser Artikel gehört zum Projekt Neue Flüchtlings­welle und ist Teil 15 einer 15-teiligen Recherche.
Bild: Screenshots | Addendum

Die Presselandschaft der Türkei ist sehr groß und facettenreich. Der Großteil der Medien ist als regierungstreu einzuordnen.

Vier relevante Medien im Überblick:

Hürriyet gehört zu den größten Tageszeitungen der Türkei. Sie wurde 1948 gegründet. Ihre ideologische Ausrichtung ist Mitte oder Mitte-Rechts. Nationalistische Slogans wie „Die Türkei gehört den Türken“ sind für die Tageszeitung nicht unüblich. 2018 wurden täglich mehr als 280.000 Exemplare pro Tag gedruckt. Bis vor wenigen Jahren gehörte das Unternehmen zur Dogan-Mediengruppe. 2018 wurde die Tageszeitung von der Demirören Holding aufgekauft. Letzterem wird eine Nähe zur AKP attestiert.

Yeni Şafak gehört der Albayrak Holding an. 1995 nahm das islamisch-konservative Blatt seinen Platz in der türkischen Presselandschaft ein. Ihre Auflagenstärke betrug 2018 über 110.000 Exemplare. Auch wenn die Tageszeitung gegen Ende der 1990er Jahre eine Mischung aus islamisch-konservativen und linksliberalen Journalisten beschäftigte, unterstützt sie seit 2001 die AKP und deren islamistische Politik. Ihre antisemitische Haltung sowie politische Kampagnen gegen Gegner der AKP werden tagtäglich lanciert. Die Tageszeitung übernimmt gerne ohne Kritik Aussagen von Präsident Erdoğan zu verschiedenen innenpolitischen sowie außenpolitischen Herausforderungen.

Sabah erscheint seit 1985 als Tageszeitung und gehört der Çalik Holding an. Dieser wird eine Nähe zur aktuellen Regierungspartei – AKP – nachgesagt. Ihre Auflagenstärke beträgt über 300.000 Exemplare pro Tag. Sabah ist eine konservative Tageszeitung, deren Journalisten vor allem in Kombination mit islamistisch-nationalistischer Rhetorik die Geschehnisse in der türkischen Innen- und Außenpolitik untersuchen. Die Mediengruppe, zu der Sabah seit einigen Jahren gehört, wird von einem Sohn von Sadik Albayrak geleitet. Letzterer ist ein enger Freund Erdoğans, einer seiner Söhne ist mit Erdoğans Tochter verheiratet.

Anadolu Ajansı ist die staatliche Nachrichtenagentur, sie wurde im Zuge des türkischen Befreiungskrieges gegründet. Ihre politische Haltung ist pro AKP. Kritik an Präsident Erdoğan und der AKP sind selten anzutreffen. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 3.000 Mitarbeiter.

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Yeni Safak – AKP Nähe

Tarihi zirveden AB’ye kötü haber: Mülteci politikasından geri adım yok

Schlechte Nachrichten vom historischen Gipfeltreffen für die EU: Kein Schritt zurück in der Flüchtlingspolitik

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Verschiedene Quellen aus dem türkischen Präsidentenamt lassen verlautbaren, dass die im gegenseitigen Konsens erzielten Vereinbarungen in Moskau keine Änderungen in der türkischen Flüchtlingspolitik zur Folge haben werden. Ebenso teilen die Quellen mit, dass die 2016 getroffenen Vereinbarungen zwischen der Türkei und EU von Letzterem nicht eingehalten wurden.

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Sabah Gazetisi – Sabah (Tageszeitung)

Sığınmacıların tehlikeli yolculuğu! Göçmenlerin Avrupa‘ya gitmeye devam ediyor

Die gefährliche Reise der Flüchtlinge! Flüchtlinge versuchen weiterhin nach Europa zu gelangen

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Flüchtlinge wollen weiterhin nach Europa. In Bodrum wurde eine Gruppe von Flüchtlingen live gefilmt, wie sie sich auf die Überfahrt vorbereiten.

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Teröristlere Yunan şefkati mültecilere kurşun!

Griechische Barmherzigkeit für Terroristen und Kugeln für Flüchtlinge

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Seit vielen Tagen wird an der griechischen Grenze mit Gewalt gegen Flüchtlinge vorgegangen, während Terroristen (PKK und FETÖ) von den Behörden über die Grenze eskortiert werden.

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Anadolu Ajansi

Sığınmacı çocuklar Avrupa sınırında ‚ağır travmaya‘ maruz kalıyor

Flüchtlingskinder werden an europäischen Grenzen schwer traumatisiert

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Flüchtlinge, die in der Hoffnung nach Europa zu gelangen, an die griechische Grenze in Edirne reisen, sind gegen die gewaltvolle Vorgehensweise der griechischen Grenzpolizisten gewappnet. Es ist zu beobachten, dass die inakzeptablen Verhältnisse an der Grenze Kinder traumatisiert zurück lassen.

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