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Wie viele Pestizide sind in meinem Blut?
4. November 2018 Pestizide 9 min
Fast die Hälfte der europäischen Lebensmittel enthält Spuren von Pestiziden. Das klingt nach viel, aber nur 2,8 Prozent haben die nach EU-Recht zulässigen Höchstwerte für Rückstände überschritten. Der Rest, betonte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), ist absolut sicher. Wir wollten herausfinden, ob biologische Lebensmittel zu geringeren Pestizidwerten im menschlichen Organismus führen als herkömmliche und haben dazu zwei Vegetarier zur Blut- und Urinuntersuchung gebeten.
Dieser Artikel gehört zum Projekt Pestizide und ist Teil 6 einer 9-teiligen Recherche.

Fast die Hälfte der europäischen Lebensmittel enthält Spuren von Pestiziden. Das klingt nach viel, aber nur 2,8 Prozent haben die nach EU-Recht zulässigen Höchstwerte für Rückstände überschritten. Der Rest, betonte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), ist absolut sicher. Die Zahlen basieren auf etwa 85.000 Lebensmittelproben und beziehen sich auf das Jahr 2015.

Umweltschutzorganisationen sind davon nicht überzeugt und weisen regelmäßig auf die unvorhersehbaren Langzeitfolgen von Pestiziden hin. Schließlich wurden auch Pestizide wie Pentachlorphenol oder DDT bedenkenlos in der Landwirtschaft eingesetzt, bevor ihre gesundheitsschädliche Wirkung bekannt wurde. Ersteres ist seit 1989, letzteres seit 1972 verboten – beide lassen sich aufgrund ihrer hohen Halbwertszeit noch heute in Böden nachweisen.

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Während Lebensmittel, Böden und Tiere auf Pestizidbelastungen genauestens untersucht werden, mangelt es an Daten über die Belastung von Pestiziden auf den menschlichen Körper, insbesondere deren Wechselwirkungen im Organismus. In Österreich gibt es seit 2007 die Human-Biomonitoring Plattform unter der Leitung des Umweltbundesamtes. Erst seit knapp zwei Jahren gibt es diese Initiative auf europäischer Ebene. Ziel ist es, über Untersuchungen am Menschen Zusammenhänge besser zu verstehen. Die ersten Datenanalysen sollen 2022 veröffentlicht werden.

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Addendum hat schon jetzt ein Mikro-Human-Monitoring gestartet und zwei Vegetarier zur Blut- und Urinuntersuchung gebeten. Die Frage lautete, ob biologische Lebensmittel (Testperson Sheena) zu geringeren Pestizidwerten im menschlichen Organismus führen als herkömmliche (Testperson Tajo).

Die Testergebnisse im Detail:

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Irrtümlicherweise war Hexachlorbenzol als erlaubtes Pestizid ausgewiesen. Die Tabelle wurde am 05.11. korrigiert und der Artikel aktualisiert.

Bei beiden Versuchspersonen konnten etwa die verbotenen Pestizide DDE und Pentachlorphenol nachgewiesen werden. Erfreulich war, dass keine Spuren von Glyphosat oder Chlorpyrifos festgestellt werden konnten. Unser Versuch erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Wissenschaftlichkeit. Es können demnach keine wissenschaftlichen Aussagen getroffen werden. Die Ergebnisse waren dennoch interessant und werden im obenstehenden Video genauer analysiert. 

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