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Plastik-Panik: Begründete Sorge oder Polit-Aktivismus?
Unser Rechercheteam hat sich die Frage gestellt, ob Plastik tatsächlich so schlimm ist. Das Ergebnis in Kurzform: Plastik ist kein natürliches Produkt und sollte deshalb nicht in großen Mengen in das Ökosystem eingeführt werden (wobei die größte Stärke des Plastiks – seine Langlebigkeit – in diesem Kontext zugleich seine größte Schwäche ist), aber: Erstens sind die derzeit bekannten Alternativen zum Plastik – und zwar nicht nur in Bezug auf das Einkaufsplastiksackerl – in ökologischer Hinsicht kein wirklicher Fortschritt, zweitens ist Plastik in vielen Bereichen nach wie vor unverzichtbar, und drittens haben die Ozeane der Welt deutlich ernsthaftere Probleme als Plastik, allen voran Erwärmung und Überfischung.
Das Projekt Plastik ist eine 5-teilige Recherche.

Das Plastiksackerl wird es in der EU nicht mehr lange geben. Schade eigentlich, denn wenn man die Plastik-Hysterie ein wenig hinter sich lässt und sich in die Materie vertieft, kommt man, wie unser Rechercheteam, zu dem Schluss, dass ein Plastiksackerl in der ökologischen Gesamtbilanz viel besser abschneidet als all die Papiersackerl, die jetzt in den großen Supermärkten als ökologische Alternative angeboten werden (sie sind braun wie Mutter Erde, das zieht), von alternativen Kunststoffen oder Baumwolle gar nicht zu reden. Damit eine Baumwolltasche in der Ökobilanz gegen das Plastiksackerl eine Chance hat, müsste man sie 131-mal verwenden. Der wirkliche Ökoknüller wären also mehrfach verwendete Plastiksackerl, aber die werden ja verboten.

Unser Rechercheteam hat sich die Frage gestellt, ob Plastik tatsächlich so schlimm ist, wie uns die flächendeckende mediale Erzählung suggeriert, die mit beeindruckenden und erschreckenden Bildern von Plastikteppichen auf den Weltmeeren und Traumstränden unterstützt wird, die an riesige Ölteppiche nach Bohrinselexplosionen und verendete Meeresvögel an den Stränden erinnern. Das Ergebnis in Kurzform: Plastik ist kein natürliches Produkt und sollte deshalb nicht in großen Mengen in das Ökosystem eingeführt werden (wobei die größte Stärke des Plastiks – seine Langlebigkeit – in diesem Kontext zugleich seine größte Schwäche ist), aber: Erstens sind die derzeit bekannten Alternativen zum Plastik – und zwar nicht nur in Bezug auf das Einkaufsplastiksackerl –in ökologischer Hinsicht kein wirklicher Fortschritt , zweitens ist Plastik in vielen Bereichen nach wie vor unverzichtbar, und drittens haben die Ozeane der Welt deutlich ernsthaftere Probleme als Plastik, allen voran Erwärmung und Überfischung .

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Für die Mitglieder des Rechercheteams war das Ergebnis, dass Plastik bei weitem nicht so schlimm ist wie sein Ruf, durchaus überraschend. Überraschend war auch, dass man über den Teil des Plastiks, der uns als Menschen im wahrsten Sinn des Wortes berührt, den wir nachweislich in unseren Organismus aufnehmen – und, das ist die gute Nachricht, auch wieder ausscheiden –, noch sehr wenig weiß: Mikroplastik. Viele Ökologen und Biologen, mit denen unser Team gesprochen hat, empfehlen, das Plastiksackerl Plastiksackerl sein zu lassen und sich stattdessen um das Mikroplastik zu kümmern, über dessen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt wir einfach noch zu wenig wissen.

So wie es aussieht, hat sich beim Thema Plastik einmal mehr eine mediale Erregungslogik durchgesetzt, die von mehr oder weniger wohlmeinenden Umweltorganisationen befeuert wurde und der sich die Politik nicht entziehen konnte. Es sind einige größere Stücke Information, die unser Team zum Thema Plastik zusammengetragen hat, aber wer sich selbst ein einschlägiges Dehysterisierungsprogramm gönnen will, ist hier gut aufgehoben. 

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Das Addendum-Team, September 2020