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Warum die Plastik-Panik unbegründet ist
18. Februar 2019 Plastik 10 min
Plastik sollte weder in den Meeren noch im Körper landen. Aber die Probleme, die es dort verursacht, werden völlig überdimensioniert dargestellt.
Dieser Artikel gehört zum Projekt Plastik und ist Teil 1 einer 5-teiligen Recherche.

Wie gefährlich ist Plastik wirklich? Die Meldung, dass Wiener Forscher Plastik im menschlichen Stuhl nachweisen konnten, ging im Vorjahr um die Welt. „Es ist der Nachweis dafür, dass unser Alltag auch Spuren hinterlässt“, sagt Bettina Liebmann vom Bundesumweltamt. Nur: Dass das aufgenommene Plastik einfach wieder ausgeschieden wird, ist eigentlich eine gute Nachricht.

Der kalifornische Anwalt Stephen Joseph geht sogar noch weiter: Er gründete die „Save the Plastic Bag Coalition“ und ist Lobbyist für Plastik. Weil er sagt, dass alle Alternativen noch schlechter sind. Deshalb sollte man sich anschauen, welche Produkte wirklich Probleme verursachen. Er ist überzeugt: Die Plastiksackerl sind es nicht.

Wie der Anwalt der Meere das Plastik-Problem sieht

Die Bilder von Plastik im Meer sind trotzdem allgegenwärtig. Der Meeresbiologe Nikolaus Gelpke, selbsternannter „Anwalt der Meere“, sagt, dass das Plastik dort bei weitem nicht das größte Problem der Weltmeere ist – er sorgt sich viel mehr um die Überfischung und die Übersäuerung der Meere als Folge des Klimawandels. Das Plastik in den Meeren sei in den Medien „völlig überdimensioniert“ dargestellt.

Nicht viel wissen wir hingegen über Mikroplastik; wie es entsteht, wo es überall landet, was es im Körper tut. Aber solange die Giftigkeit des Plastikmülls nicht nachgewiesen ist, beißt Gelpke noch völlig bedenkenlos in sein Fischbrötchen. 

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