Das Jahr 2015 brachte Europa einen massiven Zustrom an Migranten aus Krisengebieten. In der Folge wurden verschiedene Stimmen laut: die einen, die meinen, die Zuwanderung in den Sozialstaat müsse gestoppt werden, da dessen Kapazitäten sonst überlastet würden; und die anderen, die meinen, Zuwanderung sei durchwegs positiv zu beurteilen, auch für den Sozialstaat, wenn man sich die demografische Entwicklung Österreichs ansehe und mitbedenke, dass Zuwanderer nicht nur Leistungen erhalten, sondern auch ins Sozialsystem einzahlen würden.
Das haben wir uns auch gefragt. Rund um das Jahr 2015 entstanden in Österreich, in Deutschland und der Schweiz einige Studien, die sich mit der Frage beschäftigten, wie sich Zuwanderung auf den Sozialstaat auswirkt. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf den finanziellen und makroökonomischen Konsequenzen von Zuwanderung sowie auf dem Integrationspotenzial am Arbeitsmarkt. Allerdings: Die Ergebnisse dieser Studien gehen auseinander. Und zwar grundlegend. Oft werden weder positive noch negative Konsequenzen der Zuwanderung festgestellt, stattdessen werden unterschiedliche Annahmen auf verschiedene Szenarien und Prognosen gestützt. Wir haben uns daher dazu entschlossen, eine weitere Studie in Auftrag zu geben: eine, die uns einen Überblick über all die anderen verschafft – mit dem Ziel, die Frage beantworten zu können, ob Zuwanderung in unser Sozialsystem positiv oder negativ zu beurteilen ist. Die Studie erfolgte in Konsultation mit der WU und dem Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital und fokussierte auf Asylwerber, Asylberechtigte und Flüchtlinge.
Allerdings wurde uns von den Autorinnen dieser Metastudie bald mitgeteilt, dass es auch auf dieser Metaebene keine eindeutige Antwort gibt. Einerseits seien die relevanten Daten, die benötigt würden, um klare Aussagen zu treffen, teilweise (noch) nicht vorhanden oder nicht zugänglich. Viele der untersuchten Studien unterscheiden in ihrer Analyse nicht klar zwischen den verschiedenen Gruppen von Migranten. Auch die Qualität der Studien variiert: vor allem jene, die von öffentlichen Institutionen, Stiftungen oder Unternehmen in Auftrag gegeben wurden, wurden oft keiner tiefergehenden externen Evaluierung oder Peer-Review unterzogen.
Die Frage, wie sich Zuwanderung auf den Sozialstaat auswirkt – positiv oder negativ – kann daher nicht beantwortet werden, jedenfalls nicht faktenbasiert. Die Antwort hängt von zahlreichen Grundannahmen ab, allen voran den sozioökonomischen Charakteristika der Migranten und Bedingungen im Gastland. Drei wesentliche Ergebnisse der Metastudie können aber jedenfalls hervorgehoben werden:
Aufgrund unterschiedlichster Grundannahmen und Szenarien ist es nicht möglich, klare Aussagen darüber zu treffen, ob Zuwanderung in den Sozialstaat grundsätzlich positive oder negative Auswirkungen hat. Das wurde beim Erstellen dieser Metastudie, die insgesamt 22 Studien zum Thema analysiert hat, klar. Abseits dieser Feststellung offenbaren sich erhebliche Problematiken für evidenzbasierte Politikgestaltung in diesem Bereich:
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Studien, die grün markiert sind, kommen insgesamt auf ein eher positives Ergebnis von Zuwanderung und sehen Immigranten nicht als Belastung für den Sozialstaat. |
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Studien, die gelb markiert sind, kommen zu uneindeutigen Ergebnissen und betonen den Einfluss verschiedener Faktoren, etwa das Bildungsniveau der untersuchten Immigrantengruppe und den untersuchten Zeitraum. |
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Studien, die rot markiert sind, sehen Zuwanderung ökonomisch negativ und als Belastung für den Sozialstaat. |
Österreich
Forschungsfragen
Sollte die Konsolidierung von öffentlichen Finanzen erreicht werden und falls ja, welche Arten von Ausgaben können beschnitten werden, ohne das Wachstum über den mittel- bis langfristigen Zeitraum einzudämmen?
Ergebnis
Politische Empfehlung
Förderungsagentur
International Monetary Fund (IMF)
Methoden
gemischt (Statistiken, Simulationsmodel, Literatur)
Daten
OECD (2013, 2015)
Gruppe
Immigranten (Flüchtlinge als thematischer Anker)
Mangel an Qualifikation
Beobachtungszeitraum
Moment, Szenario
Österreich | Institutionelles Paper
Berger et al. (2016): Ökonomische Analyse der Zuwanderung von Flüchtlingen nach Österreich
Forschungsfrage
Was sind die Fiskalkosten und ökonomischen Effekte über die nächsten Jahre, die für Österreich durch die aktuelle Flüchtlingskrise entstehen?
Ergebnis
Politische Empfehlung
Schnittstellen müssen gemanagt werden, um freie Stellen am Arbeitsmarkt mit Flüchtlingen zu besetzen
Förderungsagentur
Wirtschaftskammer Österreich (WKO), Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA)
Methoden
quantitativ (Equilibrium Model PuMA)
Daten
UNHCR (2015), UIS (2014), ILO (2009, 2010,2011, 2012, 2013), European Commission (2015)
Gruppe
Flüchtlinge (Asylsuchende, Konventionsflüchtlinge, Menschen mit subsidiärem Schutz)
Mangel an Qualifikation
Beobachtungszeitraum
Moment, Szenario (2015–2019)
Österreich | Institutionelles Paper
Bock-Schappelwein J and Huber P (2016): Zur Arbeitsmarktintegration von Asylsuchenden in Österreich
Forschungsfrage
Wie gut sind Asylsuchende in den österreichischen Arbeitsmarkt integriert?
Ergebnis
Flüchtlinge, die sich erst seit kurzem in Österreich befinden und weibliche Flüchtlinge sind auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt
Politische Empfehlung
Förderungsagentur
Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO)
Methoden
gemischt (Literaturübersicht & Statistiken)
Daten
UNHCR (2014), ILO (2012)
Gruppe
Flüchtlinge (Asylsuchende, Flüchtlingskonvention)
Mangel an Qualifikation
Beobachtungszeitraum
Moment, Szenario (2015–2019)
Österreich | Institutionelles Paper
Holler and Schuster (2016): Langfristeffekte der Flüchtlingszuwanderung 2015 bis 2019 nach Österreich
Forschungsfrage
Welche Auswirkungen hat Migration auf das österreichische Wirtschaftsbudget?
Ergebnis
Politische Empfehlung
Eine schnellere Integration in den Arbeitsmarkt und eine Anerkennung der Qualifikationen werden benötigt
Förderungsagentur
Fiskalrat
Methoden
quantitativ (Simulationsmodell)
Daten
Ageing Report 2015 for Austria, Eurostat (EUROPOP 2013)
Gruppe
Flüchtlinge (Asylsuchende, Flüchtlingskonvention)
Mangel an Qualifikation
nicht erwähnt
Beobachtungszeitraum
Moment, Szenario
Österreich | Institutionelles Paper
Huber (2016): Auswirkungen von Migration auf die Wirtschaft: Was wir wissen, was wir nicht wissen, was wir tun sollten
Forschungsfrage
Welche Auswirkungen hat Migration auf den österreichischen Arbeitsmarkt und die gesamte nationale Wirtschaft?
Ergebnis
Es gibt Potenziale, aber auch Risiken bei der Integration
Politische Empfehlung
Eine bessere Anerkennung der Qualifikationen, Betreuung und ein einfacherer Zugang zum Arbeitsmarkt werden benötigt
Förderungsagentur
Austrian Development Agency (ADA); durchgeführt durch Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE)
Methoden
Metastudie (Literaturübersicht)
Daten
Literatur
Gruppe
Immigranten (Flüchtlinge als thematischer Anker)
Mangel an Qualifikation
Verdrängungsprozess einheimischer Arbeiter S. 31
Beobachtungszeitraum
Moment
Österreich | Institutionelles Paper
Prettenthaler et al. (2017): Ökonomische Effekte von Asylberechtigten in Österreich
Forschungsfragen
Welche Kosten und Vorzüge hat Immigration? Welche Auswirkungen hat Immigration auf den Arbeitsmarkt?
Ergebnis
Politische Empfehlung
Förderungsagentur
Caritas, Rotes Kreuz; durchgeführt von Joanneum Research
Methoden
gemischt (Literaturübersicht, AUSTRIO model)
Daten
AMDB (2015, 2016) and macroeconomic modeling (federal state level)
Gruppe
Flüchtlinge (Asylsuchende, Konventionsflüchtlinge, Menschen mit subsidiärem Schutz)
Mangel an Qualifikation
Beobachtungszeitraum
Moment, Szenario
Schweiz | Institutionelles Paper
Beerli and Peri (2016): The Labor Market Effects of Opening the Border: Evidence from Switzerland
Forschungsfrage
Welche Auswirkungen haben grenzüberschreitende Arbeiter für den Schweizer Arbeitsmarkt?
Ergebnis
Die Öffnung der Grenzen für grenzüberschreitende Arbeitnehmer hatte positive Auswirkungen auf den Schweizer Arbeitsmarkt, beispielsweise höhere Löhne für Einheimische
Politische Empfehlung
nicht erwähnt
Förderungsagentur
KOF Konjunkturforschungsstelle
Methoden
gemischt (Literaturübersicht und Statistik)
Daten
Swiss Earnings Structure Survey (SESS) (1998–2010), BFS (2010)
Gruppe
grenzüberschreitende Arbeiter
Mangel an Qualifikation
Kein Crowding-out-Effekt oder Subsititutionseffekt von CBWs (S. 28)
Beobachtungszeitraum
historisch
Schweiz | Zeitschriftenaufsatz (Science Advances)
Hainmüller et al. (2016): When lives are put on hold: Lengthy asylum processes decrease employment among refugees
Forschungsfrage
Inwiefern wirkt sich die Wartezeit, die Asylsuchende auf die Entscheidung in ihrem Asylverfahren haben, auf ihre anschließende Integration und deren Erfolg aus?
Ergebnis
Politische Empfehlung
Es bedarf einer politischen Reform: eine schrittweise Abnahme der Dauer von Asylentscheidungen um nur 10 Prozent (66 Tage) würde ungefähr $ 5,6 Mio. in nur einem Jahr einsparen
Förderungsagentur
Unabhängige Studie
Methoden
quantitativ (Econometrics)
Daten
Swiss Federal Statistical Office (2015)
Gruppe
Flüchtlinge (Asylsuchende, Konventionsflüchtlinge)
Mangel an Qualifikation
nicht erwähnt
Beobachtungszeitraum
historisch
Schweiz | Zeitschriftenaufsatz (Journal of European Social Policy)
Spies and Schmidt-Catran (2016): Migration, migrant integration and support for social spending: The case of Switzerland.
Forschungsfrage
Verursachen Migranten, die sich sowohl ökonomisch als auch kulturell in ihre Gastgeber-Gesellschaft integriert haben, die gleichen Sorgen bei der einheimischen Bevölkerung, wie ökonomisch schlecht integrierte und kulturell abgegrenzte Migranten?
Ergebnis
Objektive Messungen der Migrantenzahlen sowie deren ökonomische und kulturelle Integration sind von geringer Relevanz für Sozialleistungen für Schweizer Einheimische
Politische Empfehlung
nicht erwähnt
Förderungsagentur
Unabhängige Studie
Methoden
gemischt (SEM Model und Kontakttheorie)
Daten
Swiss Foundation for Research in Social Sciences (FORS) (2012) Swiss Electoral Studies (Selects) 2011.
Gruppe
Immigranten (unterteilt nach Stufe der Integration)
Mangel an Qualifikation
nicht erwähnt
Beobachtungszeitraum
kein spezieller zeitlicher Rahmen
Deutschland | Institutionelles Paper
Bach et al. (2017): Abschätzung von Effekten der Integration von Flüchtlingen
Forschungsfrage
Welche sind die makroökonomischen und fiskalen Effekte der Investitionen in Maßnahmen der Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen, die im Jahr 2015 ankamen?
Ergebnis
Politische Empfehlung
Förderungsagentur
Bundesministerium für Arbeit und Soziales; durchgeführt vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
Methoden
quantitativ (Makroökonomische Simulationsmodelle bis 2030)
Daten
Socio-economic Panel since 1995 (IAB-SOEP-Migrationsstichprobe)
Gruppe
Flüchtlinge (weite Auffassung)
Mangel an Qualifikation
nicht erwähnt
Beobachtungszeitraum
Szenario (Simulation bis 2030)
Deutschland | Institutionelles Paper
Bonin (2014): Der Beitrag von Ausländern und künftiger Zuwanderung zum deutschen Staatshaushalt
Forschungsfragen
Erhalten Ausländer, die in Deutschland leben, mehr Sozialleistungen, als sie Steuern zahlen? Ist es die gleiche Situation für ihre Nachkommen? Welche Auswirkungen haben politische Integrationsstrategien? Wie kann Migration das öffentliche Budget stabilisieren?
Ergebnis
Politische Empfehlung
Um die fiskale Bürde von der lokalen Bevölkerung zu nehmen, bedarf es:
Förderungsagentur
Bertelsmann Stiftung; durchgeführt von Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)
Methoden
quantitativ (Cash-flow Accounting, generationsübergreifendes Accounting, Nachhaltigkeits-Accounting)
Daten
Federal Statistical Office Census 2011, Socio-economic Panel 2014 (IAB-SOEP-Migrationsstichprobe)
Gruppe
Immigranten (undifferenziert)
Mangel an Qualifikation
Aufgrund des Arbeitskräftemangels und der demografischen Struktur muss Deutschland sich auf Immigranten verlassen
Beobachtungszeitraum
Moment (2012), Szenario
Deutschland | Institutionelles Paper
Bonin (2016): Gewinne der Integration. Berufliche Qualifikation und Integrationstempo entscheiden über die langfristigen fiskalischen Kosten der Aufnahme Geflüchteter.
Forschungsfragen
Was sind die Konsequenzen der humanitären Integration auf die Nachhaltigkeit des deutschen Staatshaushalts? Wie viel der derzeitigen humanitären Immigration könnte die Nachhaltigkeit des deutschen Staatshaushalts verändern und dadurch die fiskale Belastung des demographischen Wandels der Bevölkerung erhöhen oder reduzieren?
Ergebnis
Immigration von Personen mit Bedarf an Schutz kann die Last an öffentlichen Finanzen auf lange Sicht mildern, vorausgesetzt die Integration in den Arbeitsmarkt ist erfolgreich
Politische Empfehlung
Öffentliche Investitionen für effektive Maßnahmen für Berufsausbildungen und raschere wirtschaftliche Integration von Flüchtlingen führt mittel- und langfristig zu Renditen in der Form von zusätzlichen Steuereinnahmen und geringeren Ausgaben
Förderungsagentur
Heinrich Böll Stiftung
Methoden
quantitativ (generationsübergreifendes Accounting)
Daten
Centre for European Economic Research (ZEW)
Gruppe
Flüchtlinge (weite Auffassung)
Mangel an Qualifikation
nicht erwähnt
Beobachtungszeitraum
Szenario
Deutschland | Institutionelles Paper
Brücker (2013): Auswirkungen der Einwanderung auf Arbeitsmarkt und Sozialstaat: Neue Erkenntnisse und Schlussfolgerungen für die Einwanderungspolitik
Forschungsfragen
Welche sind die Auswirkungen der Immigration auf den Arbeitsmarkt und den Sozialstaat? Welche Auswirkungen hat die höhere Qualifikation der Immigranten seit 2000?
Ergebnis
Politische Empfehlung
Qualifizierte Arbeitsimmigranten und Immigranten mit Berufsausbildung, die in Deutschland gebraucht werden, müssen angelockt werden. Nicht nur aus EU-Mitgliedstaaten, sondern auch aus Drittstaaten. Das kann nur durch rechtliche Konditionen und Rekrutierungsstrategien erreicht werden
Förderungsagentur
Bertelsmann Stiftung
Methoden
Simulation (basierend auf dem Schätzverfahren)
Daten
Micro census to new immigrants in the years 2008/2009
Gruppe
Immigranten (Aufteilung nach Qualifikation)
Mangel an Qualifikation
Brücker (2013) meint, dass qualifizierte Immigration eine Schlüssellösung für die alternde Gesellschaft und wichtige wirtschaftliche Probleme ist
Beobachtungszeitraum
Szenario
Deutschland | Zeitschriftenaufsatz (Wirtschaftsdienst)
Brühl (2016): Die Kosten der Flüchtlingskrise in Deutschland – eine Investition in die Zukunft?
Forschungsfragen
Wie hoch sind die Kosten der Flüchtlingskrise in Deutschland? Wann werden diese Kosten fiskal entschädigt sein?
Ergebnis
Politische Empfehlung
Um den fiskalen und wirtschaftlichen Break-Even-Punkt zu erreichen, ist es essenziell, hohe Investitionen in die Qualifikation und den flexiblen Gebrauch von Arbeitsmarktpolitik durchzuführen
Förderungsagentur
Unabhängige Studie
Methoden
Finanzökonomisches Einschätzungsverfahren
Daten
Federal Office for Migration and Refugees
Gruppe
Flüchtlinge (weite Auffassung)
Mangel an Qualifikation
Flüchtlinge müssen Zugang zu Qualifikationsmaßnahmen haben. Dann erst können sie dem Fachkräftemangel entgegenwirken und somit ein Überangebot im Niedriglohnsektor vermeiden helfen.
Beobachtungszeitraum
Szenario (optimistisches Szenario, das die Amortisierung der Fiskalkosten bis 2031 kalkuliert und makroökonomische Kosten bis 2025)
Deutschland | Institutionelles Paper
Fratzscher and Junker (2015): Integration von Flüchtlingen – eine langfristig lohnende Investition
Forschungsfrage
Was sind die ökonomischen Langzeiteffekte einer erfolgreichen Integration von Flüchtlingen?
Ergebnis
Der wirtschaftliche Beitrag von Flüchtlingen übersteigt die öffentlichen Kosten nach fünf bis zehn Jahren, vorausgesetzt die Integration ist erfolgreich
Politische Empfehlung
Förderungsagentur
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
Methoden
quantitativ (Simulationsmodel)
Daten
Federal Ministry of the Interior, Federal Statistical Office, Socio-economic Panel (IAB-SOEP-Migrationsstichprobe)
Gruppe
Flüchtlinge (weite Auffassung)
Mangel an Qualifikation
nicht erwähnt
Beobachtungszeitraum
Szenario (für 2015-2035)
Deutschland | Institutionelles Paper
Jobelius and Stoiciu (2014): Die Mär vom „Sozialtourismus“. Zuwanderung rumänischer Staatsbürger nach Deutschland und in andere EU-Mitgliedsländer.
Forschungsfrage
Wie ist die faktische Lage über den Empfang von Sozialleistungen an rumänische Bürger, die vor 2014 nach Deutschland kamen (als Akademiker, Fachkraft, freischaffende Personen, Auszubildende und Saisonarbeiter)?
Ergebnis
Politische Empfehlung
Förderungsagentur
Friedrich-Ebert-Stiftung
Methoden
Literaturübersicht
Daten
Literature; numbers from i.e. Federal Statistical Office, Federal Ministry for Labour and Social Affairs
Gruppe
Rumänische Immigranten
Mangel an Qualifikation
nicht erwähnt
Beobachtungszeitraum
historisch
Deutschland | Institutionelles Paper
Raffelhüschen and Moog (2016): Zur fiskalischen Dividende der Flüchtlingskrise. Eine Generationenbilanz.
Forschungsfrage
Was sind die Fiskalkosten der Immigration von 2015?
Ergebnis
Politische Empfehlung
Förderungsagentur
Stiftung Marktwirtschaft; veröffentlicht als Studie in „Kosten und Chancen der Migration“ (2016), ifo Schnelldienst
Methoden
quantitativ (generationsübergreifendes Accounting)
Daten
Data from 2013: Socio-economic Panel (IAB-SOEP-Migrationsstichprobe), Deutsche Rentenversicherung, Federal Statistical Office, Federal Office of Administration
Gruppe
Flüchtlinge (weite Auffassung)
Mangel an Qualifikation
nicht erwähnt (aber: klare Stellungnahme, dass qualifizierte Immigration positiven Einfluss auf die fiskale Nachhaltigkeit haben, indem sie das BIP erhöht)
Beobachtungszeitraum
Szenario
Deutschland | Institutionelles Paper
Stähler (2017): A Model-Based Analysis of the Macroeconomic Impact of the Refugee Migration to Germany
Forschungsfrage
Was sind die möglichen ökonomischen Konsequenzen und Einreisebestimmungen in Bezug auf die Flüchtlingsmigration?
Ergebnis
Politische Empfehlung
Nur implizit: erklärt, dass „Integrationsmaßnahmen, um die Qualifikationsstruktur in Deutschland zu verbessern“ zu positiven fiskalen Ergebnissen führen
Förderungsagentur
Deutsche Bundesbank
Methoden
quantitativ (makroökonomisches Simulationsmodel (New Keynesian DSGE model GEAR))
Daten
German Federal Statistical Office
Gruppe
Flüchtlinge (Asylsuchende, Flüchtlingskonvention)
Mangel an Qualifikation
Stähler (2017) beinhaltet Substitutionseffekte in seinem Model. Es nimmt an, dass Flüchtlinge am Anfang nicht mit Einheimischen konkurrieren, aber langfristig, nachdem sie sich Sprache und Ausbildung angeeignet haben, stehen sie in Konkurrenz. Makroökonomisch hingegen evaluiert Steller (2017) diese Konkurrenz positiv.
Beobachtungszeitraum
Szenario
Deutschland | Institutionelles Paper
Weber and Weigand (2016): Identifying macroeconomic effects of refugee migration to Germany
Forschungsfrage
Was sind die Auswirkungen der Migration auf die deutsche Wirtschaft, mit expliziter Unterscheidung zwischen Flüchtlingsmigration und Nicht-Flüchtlingsmigration?
Ergebnis
Politische Empfehlung
Es bedarf anfänglich erheblicher Investitionen in den Feldern der Integration, Sprachfähigkeiten, Qualifikationen, des Gebrauchs von informellen Kompetenzen und eines Zugangs zum Arbeitsmarkt
Förderungsagentur
Institut für für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
Methoden
quantitativ (makroökonomische Modellierungsansätze ergänzt durch instrumentelle Variablentechniken)
Daten
yearly data for the period 1970–2014 from Federal Office for Migration and Refugees, German Federal Statistical Office
Gruppe
Immigranten (Unterscheidung zwischen Flüchtlingen und Nicht-Flüchtlingen)
Mangel an Qualifikation
Beobachtungszeitraum
historisch (1970-2014)
Deutschland | Institutionelles Paper
Worbs, S., Bund, E. and Böhm, A. (2016): Asyl – und dann? Die Lebenssituation von Asylberechtigten und anerkannten Flüchtlingen in Deutschland.
Forschungsfrage
Wie ist die Lebenslage von anerkannten Flüchtlingen in Deutschland?
Ergebnis
In Bezug auf Sozialleistungen, aus einem Minimum von 60,8 Prozent der befragten Haushalte, würde zumindest eine Transferleistung zum Haushaltseinkommen beitragen. Dies sind oft grundlegende Sozialleistungen gemäß SGB II oder SGB XII. Die Mehrzahl der Haushalte erhält ein monatliches Einkommen unter 1.500 Euro. Dadurch haben arbeitende Menschen und Menschen, die bereits länger in Deutschland wohnen, auf lange Sicht höhere Einkommen.
Politische Empfehlung
Förderungsagentur
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
Methoden
quantitativ (Umfrage)
Daten
self-collected data by means of a standardized quantitative survey in writing
Gruppe
Flüchtlinge (Menschen berechtigt zu Asyl, Flüchtlingskonvention)
Mangel an Qualifikation
nicht erwähnt
Beobachtungszeitraum
Moment (2014)
Österreich, Deutschland | Zeitschriftenaufsatz (Economica)
Boeri (2010): Immigration to the Land of Redistribution
Forschungsfrage
Wie beeinflusst Migration die fiskale Netto-Position von Einheimischen?
Ergebnis
Politische Empfehlung
Migration von Sozialpolitik zu entkoppeln, ist sehr schwierig – der Staat muss sich um schnelle Beschäftigung und gleichzeitig auch um Arbeitslose kümmern
Förderungsagentur
Unabhängige Studie
Methoden
quantitativ
Daten
EU-SILC 2004–2007 for 15 EU-countries
Gruppe
Immigranten (undifferenziert)
Mangel an Qualifikation
nicht erwähnt
Beobachtungszeitraum
historisch (2004–2007)
Österreich, Deutschland | Zeitschriftenaufsatz (Emerald publication)
Barrett and Maître (2013): Immigrant welfare receipt across Europe
Forschungsfrage
Ist es für Immigranten wahrscheinlicher, Sozialleistungen zu erhalten, als für einheimische Bürger quer durch europäische Länder?
Ergebnis
Politische Empfehlung
Politische Bedenken sollten sich lieber auf Armutsraten unter Flüchtlingsgruppen konzentrieren, anstatt auf Empfänger von Sozialleistungen. Es gibt beträchtliche Hürden für Immigranten, an Sozialleistungen zu kommen, was in Armut resultiert
Förderungsagentur
Unabhängige Studie
Methoden
quantitativ (deskriptive Statsitik und daraus resultierende Proberegressionen)
Daten
EU-SILC 2007
Gruppe
Immigranten (Ausnahme: Deutschland, EU und Nicht-EU-Migration)
Mangel an Qualifikation
nicht erwähnt
Beobachtungszeitraum
Moment (2007)
Österreich, Deutschland | Zeitschriftenaufsatz (Journal of Ethnic and Migration studies)
Goodman and Wright (2015): Does Mandatory Integration Matter? Effects of Civic Requirements on Immigrant Socio-economic and Political Outcomes
Forschungsfrage
Spielen verpflichtende Bedingungen für die Integration eine Rolle?
Ergebnis
Es gibt wenig Hinweise dafür, dass diese Voraussetzungen greifbare und langfristige Integrationswandel mit sich bringen – jedoch spielen diese Voraussetzungen eine wichtige Rolle, während sie gleichzeitig den Staat näher an das Leben der Immigranten rücken lässt
Politische Empfehlung
nicht erwähnt
Förderungsagentur
Unabhängige Studie
Methoden
gemischt (Literatur und CIVIX index)
Daten
European Social Survey (2002–2012)
Gruppe
Immigranten (undifferenziert)
Mangel an Qualifikation
nicht erwähnt
Beobachtungszeitraum
Moment
Österreich, Deutschland | Institutionelles Paper
Martin et al. (2016): From Refugees to Workers: Mapping Labour-Market Integration Support Measures for Asylum Seekers and Refugees in EU Member States
Forschungsfragen
In welchem Ausmaß unterscheidet sich die durchschnittliche Leistung von Immigranten von der von Einheimischen? Können diese Unterschiede durch strukturelle Auswirkungen erklärt werden und wie hat sich Integration über das letzte Jahrzehnt entwickelt?
Ergebnis
Politische Empfehlung
Förderungsagentur
durchgeführt von Migration Policy Center
Methoden
Literaturübersicht und Fallbeispiele
Daten
Fallstudien
Gruppe
Flüchtlinge (Asylsuchende, Flüchtlingskonvention)
Mangel an Qualifikation
nicht erwähnt
Beobachtungszeitraum
Moment
Andere | Institutionelles Paper
Aiyar et al. (2016): The Refugee Surge in Europe. Economic Challenges
Forschungsfrage
Welche Möglichkeiten hat die EU, Neuankömmlinge in die Wirtschaft und Gesellschaft einzugliedern?
Ergebnis
Politische Empfehlung
Förderungsagentur
International Monetary Fund (IMF)
Methoden
gemischt (Statistiken und Literaturübersicht)
Daten
Eurostat (2015), UNHCR (2015), OECD (2015)
Gruppe
Flüchtlinge (Asylsuchende, Flüchtlingskonvention)
Mangel an Qualifikation
Auf dem Arbeitsmarkt findet nur ein kurzzeitiger Verdrängungseffekt, dann eine Umkehr statt: Die Löhne und die Beschäftigungsrate steigen
Beobachtungszeitraum
Moment